Was bedeutet IT Change Management?
Wenn wir gemeinhin von Change Management reden, beziehen wir uns in erster Linie auf einen systematischen Ansatz zur Verwaltung und Steuerung von Veränderungen in einer Organisation bzw. in einem Unternehmen.
Während sich Change Management generell auf Prozesse der Planung, Umsetzung und Überwachung von Veränderungen in den Strukturen, Richtlinien und Verhaltensweisen der individuellen Akteure innerhalb einer Organisation bezieht, ist IT Change Management weitaus mehr mit der technologischen Komponente befasst. Dabei ist es auch und gerade der sach- und fachgerechte Umgang mit IT-Tools, der im Fokus steht. Durch gelungenes IT Change Management soll sichergestellt werden, dass die verwendeten IT-Produkte – Hardware wie auch Software – möglichst effizient zum Einsatz kommen und so einen regelrechten Produktivitätsschub ermöglichen. Die angestrebten Ziele der Organisation bzw. des Unternehmens zu erreichen ist im Rahmen des IT Change Managements eine Sache der Relation zwischen materieller Ausgestaltung und entsprechendem Umgang mit den jeweiligen Applikationen. Gerade mit Hinblick auf die IT-Infrastruktur und die mit ihr stets potenziell einhergehenden Produktivitätszuwächse, gilt es, Arbeitsprozesse und -routinen in Resonanz mit sich neu bietenden technologisch grundierten Möglichkeiten immer effizienter auszugestalten. Die Veränderungen, die im Rahmen des IT Change Managements angestrebt werden, sind also immer sowohl technologischer als auch sozialer Natur. Es werden letztlich immer Verhaltensweisen an die IT angepasst oder aber vice versa. IT Change Management ist ein kontinuierlicher Prozess, der dazu beiträgt, die Stabilität, Sicherheit und Effektivität der IT-Infrastruktur und entsprechender -Systeme einer Organisation bzw. eines Unternehmens sicherzustellen. Dabei geht es gleichzeitig darum, Innovationen zu fördern und den sich ständig ändernden Anforderungen gerecht zu werden.
Im Kontext des IT Change Managements taucht gerade eine spezielle Abkürzung häufiger auf: ITIL. Womit haben wir es hier zu tun? Was ist ITIL? Und wieso ist es im IT Change Management geradezu unabdingbar? Das gilt es im folgenden Abschnitt zu klären.
ITIL und IT Change Management
Das Akronym ITIL steht für IT Infrastructure Library und bezeichnet ein Framework für das IT Service Management (ITSM), wobei es sich hierbei um einen wichtigen Teilaspekt eines weitaus umfassenderen IT Change Managements handelt. ITIL bietet bewährte Praktiken, Standards und Richtlinien für die Planung, Bereitstellung, Unterstützung und Verbesserung von IT-Services in einer Organisation. ITIL wurde in den 1980er Jahren von der britischen Government's Central Computer and Telecommunications Agency (CCTA) entwickelt und ist seitdem zu einem international anerkannten Standard für das ITSM und IT Change Management avanciert.
ITIL wird von Organisationen auf der ganzen Welt eingesetzt, um die Effizienz, Effektivität und Qualität ihrer IT-Services zu verbessern und die Kundenzufriedenheit nachhaltig zu steigern. Es ist wichtig anzumerken, dass ITIL flexibel und anpassbar ist und in verschiedenen Branchen und Organisationen auf unterschiedliche Weise implementiert werden kann, um den spezifischen Anforderungen und Bedürfnissen der Akteure gerecht zu werden.
Das ITIL-Framework besteht aus einer Reihe von Publikationen, die die Best Practices und Prozesse für das ITSM beschreiben. Diese Publikationen decken verschiedene Aspekte des IT-Service-Managements ab, darunter Service-Strategie, Service-Design, Service-Transition, Service-Operation und Kontinuierliche Service-Verbesserung (CSI). In ITIL wird das generelle IT Change Management als einer der Schlüsselprozesse identifiziert und definiert. Es dient dazu, Veränderungen in der IT-Infrastruktur und in den Services einer Organisation zu steuern und sie zu koordinieren, um die Auswirkungen auf die Servicebereitstellung zu minimieren. So soll letztlich ein reibungsloser Übergang von einem IT-spezifischen Zustand hin zu einem neuen Status Quo sichergestellt werden.
Der Zusammenhang zwischen IT Change Management und ITIL in 4 Punkten
- Integration von IT Change Management in ITIL
ITIL definiert klare Richtlinien, Verfahren und Best Practices für das IT Change Management, die in den ITIL-Büchern beschrieben sind. Organisationen können diese ITIL-Richtlinien nutzen, um ein strukturiertes und effektives IT Change Management aufzubauen und fortwährend in ihre Arbeitsroutinen zu implementieren.
- Unterstützung für IT Change Management-Prozesse
ITIL bietet eine umfassende Anleitung und starke Unterstützung für die verschiedenen Aspekte des IT Change Managements, einschließlich der Identifizierung, Bewertung, Genehmigung, Umsetzung, Überwachung und Dokumentation von Veränderungen. Diese Best Practices helfen dabei, die Qualität und Zuverlässigkeit von IT-Services sicherzustellen und die auftretenden Risiken im Zuge von Veränderungen zu minimieren.
- Koordination mit anderen ITIL-Prozessen
IT Change Management ist eng mit anderen ITIL-Prozessen wie Incident Management, Problem Management, Release Management und Configuration Management verbunden. Eine effektive Koordination zwischen diesen Prozessen ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Veränderungen reibungslos durchgeführt werden und die Servicekontinuität stets gewährleistet bleibt.
- Messung und Verbesserung
ITIL bietet auch Mechanismen zur Messung und Verbesserung der Leistung des generellen Change Managements, einschließlich der Definition von Leistungskennzahlen (KPIs) und der Durchführung von Audits und Bewertungen. Durch die kontinuierliche Überwachung und Verbesserung des Change Managements (und dem entsprechenden IT Change Management) können Organisationen bzw. Unternehmen ihre Prozesse optimieren und ihre Servicebereitstellung weiter verbessern.
Fazit zu ITIL und IT Change Management
Insgesamt unterstützt ITIL das IT Change Management, indem es bewährte Praktiken, Standards und Richtlinien bereitstellt, die Organisationen bzw. Unternehmen dabei helfen, Veränderungen effektiv zu steuern und die Qualität ihrer IT-Services zu verbessern. So können alle wichtigen Schritte hinsichtlich des IT Change Managements adäquat abgebildet und konsequent umgesetzt werden. Es wird in unserer schnelllebigen Welt immer wichtiger, technologische Neuerungen in den eigenen Wertschöpfungsprozess einzubeziehen; (Mehr-) Wert entsteht eben niemals im luftleeren Raum! Diese Diagnose gilt branchenübergreifend und ist nicht lediglich auf solche Unternehmen beschränkt, die sich in ihrer Arbeit explizit auf die Arbeit mit oder an der Entwicklung neuer IT-Mechanismen fokussieren. Jede:r Unternehmer:in weiß: Nichts ist so beständig wie der Wandel! Und so sollte man sich stetig auf Neuerungen oder Umbrüche einstellen, sie als Chance zu begreifen versuchen.
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