Was ist Refactoring?
Refactoring ist eine Disziplin in der Softwareentwicklung, die sich auf die Kunst der strukturierten Verbesserung und Optimierung von Code konzentriert, ohne dabei das äußere Verhalten der Software zu ändern. Es handelt sich dabei um eine praktische Methode, um die Lesbarkeit, Wartbarkeit und Effizienz von Code nachhaltig zu steigern, ohne dass neue Funktionen hinzugefügt oder bestehende verändert werden müssen. Dabei hat die Tätigkeit des Refactorings als oberstes Ziel die Verbesserung der Lesbarkeit des Codes (durch Umstrukturierungen), was zu einer Vereinfachung der notwendigen Wartung führt, was letztlich wiederum auf die Optimierung der Leistung einzahlt.
Der mit dem Refactoring verbundene Prozess ist ein solcher, den man keineswegs verachten sollte! Es handelt sich beim Refactoring um eine Tätigkeit, die weitestgehend flexibel daherkommt: Es gibt keine fixen Regeln, lediglich einige Schlüsselkonzepte, die den jeweiligen Zielen zuträglich sind, können benannt und klar umrissen werden.
Schlüsselkonzepte im Rahmen des Refactorings
Ziele von Refactoring:
- Verbesserung der Lesbarkeit: Durch Umstrukturierung des Codes soll dieser leichter verständlich ausgestaltet werden.
- Erleichterung der Wartung: Refaktorisierter Code ist einfacher zu pflegen und zu aktualisieren.
- Beseitigung von Redundanz: Doppelte oder unnötige Codefragmente werden sukzessive entfernt.
- Optimierung der Leistung: Verbesserung der Effizienz des Codes ohne Änderung des „Verhaltens“.
Code-Glätten:
- Refactoring zielt darauf ab, den Code zu "glätten", indem unnötige Komplexität, redundanter Code und andere Störfaktoren beseitigt werden.
Kontinuierlicher Prozess:
- Refactoring ist ein kontinuierlicher Prozess, der während des gesamten Lebenszyklus einer Softwareanwendung durchgeführt werden kann und muss.
Sicherheit durch automatisierte Tests:
- Refactoring wird oft durch automatisierte Tests unterstützt, um sicherzustellen, dass bestehende Funktionalitäten nach den Änderungen weiterhin korrekt funktionieren.
Code-Riechen (Code Smells):
- Refactoring ist oft eine Reaktion auf Code Smells oder Anzeichen von schlechtem Code, wie etwa lange Methoden, komplexe Bedingungen oder unklare Namensgebung.
Technische Schulden abbauen:
- Refactoring hilft dabei, technische Schulden abzubauen, indem Code, der aufgrund von Zeitdruck oder Kompromissen erstellt wurde, verbessert wird.
Refaktorisierungsmuster:
- Es gibt bewährte Muster oder Techniken für Refactoring, wie z.B. Extract Method (das Aufteilen von großen Methoden in kleinere), Rename Variable (Umbenennung von Variablen für bessere Lesbarkeit) und viele andere.
Agiles Entwicklungsumfeld:
- Refactoring passt gut zu agilen Entwicklungsmethoden, da diese Flexibilität und kontinuierliche Verbesserung betonen.
Fazit zum Refactoring
Die Kunst des Refactorings besteht darin, eine Balance zu finden, um den Code zu verbessern, ohne dessen Funktionalität zu beeinträchtigen. Dabei ist es wichtig sicherzustellen, dass die antizipierten Änderungen im Rahmen konziser Tests standhalten. Im Grunde erfordert erfolgreiches Refactoring Erfahrung, ein tiefegreifendes Verständnis für generelle Softwarearchitektur und einen sorgfältigen, methodischen Ansatz, um positive Ergebnisse zu erzielen.